Bruno Taut im Museum Het Schip

Vielen Deutschen und vor allem Berlinern ist er ein Begriff: der deutsche Architekt und Stadtplaner Bruno Taut (1880-1938). In Berlin schuf er sage und schreibe 10.000 Wohnungen in 23 Häuserblöcken, darunter die bekannte Hufeisensiedlung und Onkel Toms Hütte. Bruno Taut war Vertreter des Neuen Bauens und damit bestehen Parallelen zu den Visionen des niederländischen Architekten Michel de Klerk, der 1919 die fantastische Arbeitersiedlung Het Schip in Amsterdam errichtete.

 

Dort befindet sich heute - neben Sozialwohnungen - auch ein Museum. In diesem Museum ist noch bis zum 18. Oktober 2020 die Ausstellungen "Bruno Taut, de fantasie vorbij" zu sehen.

 

Taut setzte sich als Architekt dafür ein, den vielen Landarbeitern, die Ende des 19. Jahrhunderts in die Städte zogen, angemessenen Wohnraum zu schaffen. Den Themen Licht und Farbe schenkte er besondere Aufmerksamkeit. 1921 bekam er den Auftrag, die Stadt Magdeburg mitzugestalten. 80 Häuserfassaden wurden nach seinem Farbschema bunt angemalt, was der Stadt zum Titel  „Bunte Stadt Magdeburg“ verhalf. Auch in seinen Berliner Projekten spielte die Farbgebung eine wichtige Rolle. 

 

Mit dem Erstarken des Nationalsozialismus in Deutschland floh Bruno Taut erst nach Moskau, dann weiter nach Japan, wo er viele Bücher über die japanische Kultur und Architektur schrieb. 1936 erhielt Bruno Taut einen Auftrag in der Türkei, wo er Atatürks Modernisierungsprojekte unterstützte und zwei Jahre später verstarb.

 

Mehrere Berliner Bauwerke von Bruno Taut gehören heute zum UNESCO Weltkulturerbe. In den Niederlande war er Inspirationsquelle für die farbenfrohe Regenboogbuurt in Almere. Seinen kreativen Visionen und Projekten, u.a. dem berühmten Glashaus (siehe Foto), das er in Köln errichtete, widmet sich diese interessante Ausstellung in Het Schip in Amsterdam.

Museum Het Schip

Oostzaanstraat 45, 1013 WG Amsterdam

Dienstag bis Sonntag 11-17 Uhr 

15 Euro