Man betritt das Rijksmuseum über ein riesiges Atrium, in dem der Eingangs- und der Gastronomiebereich liegen. Getrennt werden diese zwei Atrien durch etwas echt Holländisches: einen Radweg. Und somit ist das Rijksmuseum sicherlich das einzige Museum der Welt, durch das ein Radweg führt. Er verbindet den Museumplein mit dem Zentrum.
Das Herz des Rijksmuseums schlägt in der Ehrengalerie, wo die großen Maler des Goldenen Zeitalters gezeigt werden: Frans Hals, Jan Steen, Pieter Saenredam, Jacob van Ruisdael, Johannes Vermeer und Rembrandt. Sein bekanntestes und 1642 gemaltes Werk, die Nachtwache, ist das Highlight der Ehrengalerie. Es zeigt eine sog. Bürgerwehr aus dem 17. Jahrhundert. Übrigens bildete sich Rembrandt auch selbst in der Nachtwache - ganz im Hintergrund - ab.
Gut zu wissen: Die Nachtwache wurde in den letzten fünf Jahren genau untersucht und wird nun mehrere Jahre lang restauriert. Während das fast 4 m hohe und 4,50 m breite sowie 337 kg schwere (inkl. Rahmen) Gemälde noch in der Ehrengalerie des Rijksmuseums hängt, wird der alte Firnis von Rembrandts Meisterwerk entfernt. Somit soll das weltberühmte Kunstwerk für künftige Generationen bestmöglich erhalten blieben. Die Restaurierung von Rembrandts Nachtwache geschieht mit mikroskopischer Präzision vor den Augen der Öffentlichkeit in einem speziell eingerichteten Glasraum im Rijksmuseum unter dem Motto "Operation Nachtwache".
Das Rijksmuseum wurde vom niederländischen Architekten Pierre Cuypers (1827 – 1921) im Jahre 1885 fertiggestellt. Es ist im Stil der Neogotik errichtet und erinnert mit den bunten Fenstern, Säulen und Gewölben ein bisschen an eine Kirche oder einen Tempel. Neben den bekannten Werken des Goldenen Zeitalters gibt es im Rijksmuseum auch Möbel, Waffen, Modellschiffe und vieles mehr zu sehen - insgesamt sind es rund 7.000 Kunstwerke aus 8 Jahrhunderten in 80 Räumen.
Tolle Neuigkeiten: Das Amsterdamer Rijksmuseum hat eine herausragende Skulptur des italienischen Künstlers Bernini als Dauerleihgabe von einem privaten Sammler erhalten. Es ist die einzige Skulptur dieses weltberühmten Barockbildhauers, die in den Niederlanden zu sehen ist. Die Terrakotta-Statue des auf einer Muschel stehenden Triton wurde vom damaligen Papst für die Fontana del Moro auf der Piazza Navona in Rom in Auftrag gegeben. Sehr groß ist die Skulptur allerdings nicht: Sie hat eine Höhe von 72 Zentimeter. Zu sehen war sie schon einmal in Amsterdam und zwar im Jahr 2020 während der Caravaggio-Bernini-Ausstellung im Rijksmuseum.
Neben der oben genannte Nachtwache von Rembrandt und dem Triton von Bernini gehören die folgenden Kunstwerke zu den wichtigsten des Reichsmuseums:
Weiterhin gehören Schiffsmodelle, maritime Kunstwerke, eine asiatische Sammlung, Kunsthandwerk und historische Objekte, prachtvolle Möbel, Porzellan und Alltagsgegenstände aus dem Goldenen Zeitalter der Niederlande sowie eine fantastische historische Bibliothek zu den Perlen im Rijksmuseum.
Das Museum ist jeden Tag von 9 bis 17 Uhr geöffnet, auch am Montag. Es liegt am Museumplein in Amsterdam. Der Eintritt beträgt 25 Euro, für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist der Eintritt frei. Auf der Website des Rijksmuseum erfahrt ihr, welche Ausstellungen es zusätzlich zur umfangreichen Dauerausstellung zu sehen gibt.
Seit Ende 2016 freut sich das Restaurant RIJKS im Rijksmuseum über einen eigenen Michelin-Stern. Ausgezeichnet wurden der 30-jährige Chefkoch Joris Bijdendijk und sein Team für ihre innovative, niederländische Küche. Weitere Sterne-Restaurants in Amsterdam.